Was Kostet die Welt aus dem 3D-Drucker?

In Archive by trinckle team

Immer wieder einmal taucht die Frage auf, welche Faktoren sich auf die Kosten des 3D-Drucks auswirken und wie damit die entstehenden Preise  im 3D-Druck-Service berechnet werden. Diese Frage lässt sich wohl am einfachsten am Beispiel einer kleinen Vase beantworten, wie man sie in einem mittleren 3D-Drucker für den Heimbedarf drucken kann (siehe Bild).

Julia-Vase by Virtox

1,40 Euro kostet die Herstellung dieser Vase (Design by Virtox) auf einem einfachen Heim-3D-Drucker

Grundsätzlich sind für die Kosten zwei unterschiedliche Faktoren relevant: Der Anschaffungspreis der Maschine und der Materialverbrauch (die Stromkosten fallen kaum ins Gewicht). Ein mittlerer Heim-3D-Drucker kostet ca. 1000 Euro. Unter der Annahme, dass er etwa drei Jahre lang genutzt wird um jeden Tag ein Objekt zu drucken (der Druck einer Vase von 65 mm Höhe dauert rund anderthalb Stunden) belaufen sich die Kosten der Maschinenanschaffung auf ca. 1 Euro pro Vase. Der zweite Kostenfaktor ist der Materialverbrauch. Der Kilopreis für das Baumaterial PLA in Rollenform liegt derzeit bei ca. 20 Euro pro Kilo. Die fertige Vase wiegt ca. 21 Gramm, so dass die Kosten des verbauten Materials bei etwa 40 Cent liegen. Die sich damit ergebenden Gesamtkosten von 1,40 Euro klingen zwar günstig, sind aber im Vergleich mit einer ähnlichen Vase aus dem Spritzgussverfahren (dem klassischen Industrieverfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen) gar nicht so gering, da hier die Kosten meist bei wenigen Cent pro Stück liegen. Der Vorteil beim 3D-Drucken liegt jedoch darin, dass sich jedes hergestellte Objekt von den anderen unterscheiden kann, wohingegen sich die niedrigen Kosten beim Spritzguss erst bei der Herstellung vieler Tausender identischer Objekte ergeben. Die Kosten für 3D-Druck auf professionellen Geräten in Industriequalität errechnen sich im Prinzip ähnlich, nur dass bedeutend höhere Maschinen- und Materialkosten angesetzt werden müssen (dafür bekommen Kunden unseres 3D-Druck-Services auch eine bedeutend höhere Qualität). Auch hier sind vor allem die Kosten der Maschine und des Baumaterials entscheidend, wobei die Maschinenkosten hier stärker an das Außenvolumen des Objekts, d.h. an das Volumen, das das Objekt im Bauraum der Maschine einnimmt, geknüpft sind. Der Grund dafür ist, dass mit den professionellen Maschinen oftmals mehrere Objekte gleichzeitig gedruckt werden können, wodurch die Ausnutzung des gegebenen Bauraums eine größere Rolle spielt.

Grundsätzlich lässt sich aber absehen, dass die Kosten für 3D-gedruckte Objekte in den kommenden Jahren deutlich fallen dürften, da eine wachsende Verbreitung ähnlich wie bei anderen Techniken, zu starken Preisnachlässen führen wird. Bis allerdings die Preise von Spritzgussteilen unterboten werden, wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen.